Fahrzeugpanzerung

Normalerweise werden Fahrzeuge gegen zwei Arten von Angriffen gepanzert: 1.  Beschuß und 2.  Sprengung. Gegen Beschuß zu schützen ist wesentlich einfacher.

Auch für Motorräder gelten die folgenden Beschreibungen, man sollte jedoch beachten, daß wesentlich weniger Fläche vorhanden ist. Generell werden nur vollverschalte Motorräder gepanzert. Zu allen Methoden muß man noch die Arbeitskosten rechnen. Diese liegen zwischen 3000 und 25000 ECU, je nach Arbeit. Zu beachten ist auch die Mehrbelastung des Fahrzeuges durch das erhöhte Gewicht. Am besten bestimmt man den Leistungsverlust, indem man errechnet, wieviel Kilogramm von einem PS bewegt werden müssen. Bsp.: 1200 kg, 150 PS 6 kg pro PS. Am Ende dieses Abschnittes steht eine kurze Zusammenfassung der Leistungsdaten bei verschiedenen kg/PS-Werten.

Die einfachste (und billigste) Methode, sein Fahrzeug zu panzern, besteht darin, die Innenverkleidung seines Fahrzeuges durch geschoßfeste Stoffe zu ersetzen. Damit kann man zwar noch durch die Fenster beschossen werden, hat aber schon einen hinreichenden Schutz von 300 G bis 500 G, was für die meisten Waffen genügt. Die Kosten richten sich dabei nicht nur nach der Dicke der Panzerung, sondern vor allem nach der Größe des Wagens. Die eben genannte Panzerung muß z.B. nicht am Fahrzeugboden installiert werden. Das verwendete Kevlarfutter ist dabei pro 100 G und pro Quadratmeter benötigtem ,,Stoff`` mit 800 ECU sehr günstig. Beispiele: Kleinwagen: 4 m2, Limousine (7m lang) 6m2, wobei jeweils der Motorraum nicht gepanzert ist, wohl aber die Wand zwischen Motor und Innenraum. Will man auch das Dach schützen, kann man nochmals 3 bis 6 Quadratmeter dazurechnen. Ein Quadratmeter dieses Kevlars wiegt ca.  5 kg je 100 G mehr als die vorherige Füllung.

Eine Panzerung des Motorraumes benötigt hitzefesteres Material und kostet daher 1000 ECU pro m2 und 100 G.

Beschußfeste Scheiben müssen meist speziell angefertigt werden und sind somit recht teuer. Die Vollverglasung eines Fahrzeuges kostet pro 300 P an Schutzwert 20000 ECU. Der maximale Schutzwert ist auf 1500 P beschränkt, da die Scheiben sonst zu dick werden. Natürlich kommen noch Mehrkosten für die Fensterkurbeln etc.  hinzu, da die alten das Scheibengewicht dieser Scheiben nicht mehr aushalten werden. Die Kosten sind deshalb für jedes Fahrzeug annähernd konstant, weil für größere Fahrzeuge häufiger solche Scheiben hergestellt werden und diese somit preiswerter anzubieten sind. Das Mehrgewicht durch solche Scheiben hängt von der Größe des Fahrzeugs und seiner Verglasung ab. Es bewegt sich zwischen 20 und 200 Kilogramm (je Scheibe). Bsp.: Frontscheibe Mittelklasse mit 900 P: 75 kg, mit 1500 P: 105 kg.

Beschußfeste Reifen sind meist nicht nötig, da ein Reifen mit einem Loch nur langsam Luft verliert. Ist das Loch jedoch in der Felge, verliert der Reifen schlagartig seinen Druck und ist platt. Man kann also seine Reifen auf zwei Arten panzern: 1.  Indem man massive Stahlfelgen mit 500 P nimmt (die aber auch 80 kg das Stück wiegen) und 2.  Indem man seine Felgen behält und auf Vollgummibereifung mit Drahtgewebe setzt. Die erste Methode ist zu unsicher und schwer und wird daher selten angeboten. Die Spezialreifen benötigen auch eine Spezialfederung, da die durch die luftgefüllten Reifen vorhandene Federung ausfällt. Ein solcher Set (Reifen+Federung) kostet von 3000 bis 5000 ECU das Stück und wiegt ca.  30 kg je Set. Die Federungen sind auf ein großes Fahrzeuggewicht (ca.  3-5 Tonnen) ausgelegt, da auch ein gepanzerter Wagen erwartet wird. Diese Reifensorte hält dafür jeden Beschuß aus (1300 P). Selbst wenn Löcher hineingeschossen werden, macht das nichts aus. Erst ab ca.  30 Prozent Verlust bemerkt man die Änderungen im Fahrverhalten, ab 50 Prozent beginnt der Reifen zu zerfallen hält aber noch für 100 Kilometer. Auch gegen Sprengungen ist dieser Reifen gut gefeit, nicht jedoch gegen Sprengladungen, die in ihn hineingebracht wurden.

Stahlchassis: Diese Art der Panzerung ist die beste gegen Sprengladungen jeglicher Art, hat Stahl doch pro Millimeter Schutzfaktor 5 gegen nicht direkt angebrachte Sprengladungen. Die Panzerung kann von preiswerten Versionen bis zur Chassisnachahmung mit Spezialstahl gehen. Am billigsten ist es, einfach Stahlplatten auf der Innenseite des Fahrzeuges anzubringen. Die beste Methode ist aber, sein Chassis nachbauen zu lassen. Die Stahlplatten kosten je Quadratmeter und Millimeter Dicke ( 100 P) 1000 ECU. Man benötigt ebensoviele Stahlplatten, wie an geschoßfestem Stoff benötigt wird( Dach und Boden nicht vergessen!). Das Gewicht des Fahrzeugs nimmt pro 1mm dicker Platte von 1 m2 um 20 Kilogramm zu!

Die Firma Bulltenit bietet einen kompletten Panzerungsservice an, bei dem keine Wünsche offen bleiben. Der verwendete Spezialstahl hat eine Dicke von 3mm, wirkt aber wie 5mm normaler Stahl (gegen Beschuß sogar 800 P). Die Innenwände werden mit geschoßfesten Stoffen ausgekleidet (600 G). Eine zusätzliche Panzerplastikverschalung des Wageninneren (300 P) macht den Wagen rundum sicher (selbstverständlich auch an Boden und Decke). Als Fenster werden nur die 1500 P festen Scheiben aus dem Hause DuroPlex angebracht. Selbstverständlich werden auch gepanzerte Reifen benutzt. Daß Motor und Getriebe komplett durch leistungsfähigere Maschinen ersetzt werden, gehört dazu. Mit behördlicher Genehmigung können mehrere Waffenbefestigungen eingebaut werden. Der Preis für einen solchen Nachbau ist abhängig vom Wagentyp und variiert von 300000 bis 5 Millionen ECU. Daß zu einem solchen Fahrzeug ein Gasfilter dazu gehört, erscheint selbstverständlich.

Die durchschnittliche Gewichtszunahme eines Wagens der Mittelklasse bei billiger Panzerung - aber inklusive Motorraum, Kofferraum, Boden und Dach - mit den Schutzwerten: 300 G + 100 P nur Innenraum + Scheiben: 600 P + Reifen + Motorpanzerung 300 G, beläuft sich auf: 12m2 Stoff + 17m2 Stahl + Scheiben + Reifen + 3m2 hitzefester Stoff= 60kg + 340kg + 250 kg + 120 kg + 15 kg = 785 kg. Bei vorherigen 90 PS auf 1475 kg Leergewicht also ein Leistungsabfall von 16,4 kg pro PS auf 25 kg pro PS. Kosten dafür (ohne Einbaukosten): 28800 ECU + 17000 ECU + 40000 ECU + 12000 ECU + 9000 ECU = 106800 ECU. Einbaukosten: ca.  23000 ECU. Gesamt: ca.  130000 ECU! Bei extremen Schutzwerten (500 G überall + 500 P überall + 1500 P Scheiben + Reifen) belaufen sich die Gewichtszunahme auf 2695 kg und die Kosten auf 260000 ECU + ca.  40000 ECU Arbeitskosten Gesamt: 300000 ECU. Der Leistungsabfall ist diesmal auf 46 kg pro PS, d.h. von 0 ...100 km/h in 30 Sekunden! Ein Wagen dieser Art kostet bei Bulltenit 750000 ECU bis 1 Million ECU, wobei hier noch die Motorisierung angepaßt wird.

Leistungsdatenvergleich:

Hierbei wird nur zur Veranschaulichung des Leistungsverlustes eines Fahrzeuges bei stark erhöhtem Gewicht die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h für verschiedene {kgPS}-Werte verglichen.

kg pro PS 0 ...100 km/h
3 3 sec
4 4 sec
6 5 sec
8 6 sec
10 8 sec
12 10 sec
15 12 sec
18 14 sec
21 16 sec
25 19 sec
30 24 sec

Je 3 kg pro PS mehr: 1 Sekunde länger.