Kampf gegen mehrere Gegner

Im Kampf gegen mehrere muß die Kampfsituation immer aus der Sicht des einzelnen und aus der Sicht seiner Gegner betrachtet werden. Kämpfen mehrere gegen mehrere, so läßt sich die Kampfsituation so darstellen, daß einzelne gegeneinander oder ein einzelner gegen mehrere kämpfen.

Der einzelne verteidigt sich

Stellt man sich den Kampf eines einzelnen gegen z.B. vier Gegner vor, so schlagen die vier als Angreifer natürlich nicht alle gleichzeitig zu, auch sie müssen ihren Angriff koordinieren. Der Verteidiger kann nicht alle gleichzeitig parieren, aber er könnte sich so geschickt bewegen, daß ihn vielleicht nur zwei wirklich attackieren können, während die anderen sich gegenseitig behindern. Im ungünstigsten Fall für den Verteidiger schlagen alle fast gleichzeitig zu und behindern sich dabei nicht. Im günstigsten Fall können den Verteidiger nur zwei attackieren, und sogar diese beiden müssen zeitlich etwas hintereinander zuschlagen, da sie sich sonst gegenseitig behindern.

Wir nehmen jetzt an, daß der Verteidiger die Gegner durch seine Bewegungen in Gruppen einteilt. Ist er geschickt, kämpft er gegen eine Gruppe. Schafft der Verteidiger es nicht, sich so zu bewegen, daß sich die Angreifer gegenseitig behindern, stehen ihm mehrere Gruppen gegenüber. Mehr als eine Gruppe bedeutet, daß auch mehrere Gegner fast gleichzeitig zuschlagen. Dadurch fällt es dem Verteidiger natürlich schwerer, alle Attacken abzuwehren.

Angenommen der einzelne Verteidiger bewegt sich so, daß er die vier ihn Angreifenden in zwei Gruppen mit einem bzw.  drei Mitgliedern einteilt. Er entscheidet sich, die Dreier-Gruppe zuerst zu parieren. Dann hat er auf die Parade gegen die zweite Gruppe, also den einzelnen Angreifer, den folgenden Nachteil: Er muß mit seiner Parade mindestens so hoch würfeln, wie die Attacke des einzelnen Gegners plus die beste Attacke aus der ersten Gruppe. Dies bezieht sich nur auf die Attacke, nicht auf die Schwere, die nur vom jeweiligen Attackierenden abhängt. Der Nachteil gilt auch für etwaige andere Mitglieder einer Folgegruppe und für alle folgenden Gruppen. Im ungünstigsten Fall hat der einzelne Verteidiger unseres Beispiels also vier Gruppen gegen sich (je ein Gegner bildet eine Gruppe). Somit hat er bei seiner letzten Parade die Attacken der drei vorhergehenden Schläge als Nachteil. Gezählt werden nur Attacken, die auch tatsächlich treffen würden. Schläge, die danebengehen, werden in diesen Nachteil bei der Parade nicht eingerechnet.

Eine Gruppe stellt den Teil der Angreiferschar dar, der sich ähnlich zum Verteidiger positioniert. Alle Mitglieder einer Gruppe kann der Verteidiger mit der gleichen Parade (den selben Modifikationen, s.o.) parieren. Aus einer Gruppe können maximal zwei Mitglieder in einer Sekunde attackieren.

Alle Attacken zu parieren wird also immer schwerer, je mehr Gruppen man sich gegenüber sieht.

Um die Gruppen einzuteilen, würfeln alle Angreifer Proben auf Aufstellung, eine Spezialisierung zu Kampfkoordinierung. Der Verteidiger macht ebenfalls eine Probe auf diese Fähigkeit. Nun werden die Proben der Angreifer von der besten zur schlechtesten hin sortiert. Danach addiert man die Proben der Angreifer so lange auf, bis die Summe größer als die Verteidigerprobe ist. Ab der nächsten Probe wird wieder genauso verfahren, bis entweder eine neue Gruppe gefüllt ist oder alle Angreiferproben verrechnet sind.
 
Angreiferproben: 1700 1300 1100 1100 1000
Verteidigerprobe: 2400
addiert: 1700 3000 <--> 1100 2200 3200

Die Summe 3000 liegt über der Verteidigerprobe. Deshalb bilden die ersten beiden Angreifer die erste Gruppe. Erst die Summe der nächsten drei Proben ist wieder größer als 2400, deshalb bilden die nächsten DREI Angreifer die zweite Gruppe.

Wirklich sinnvoll ist eine Neueinteilung der Gruppen nur, wenn die Initiative im Kampf wechselt.

Um selbst angreifen zu können, muß der einzelne alle Serien der ihn attackierenden Gegner abbrechen bzw. diese müssen vorbeischlagen oder beides (siehe auch In einen Kampf eingreifen) muß geschehen.

Der einzelne als Angreifer

Wieder würfeln alle Kämpfenden Proben auf Kampfkoordinierung, und es werden Gruppen eingeteilt. Der einzelne kann nur gegen eine oder zwei Gruppen kämpfen. Die Schläge seiner Attackeserien müssen sich abwechselnd gegen die beiden Gruppen wenden. Schafft der einzelne es nicht, alle Gegner in höchstens zwei Gruppen einzuteilen, so können ihm übrigbleibende Gegner (Gruppen) in den Rücken fallen, also unparierbare Attacken auf ihn ausführen, während er eine der Gruppen attackiert. Will der Charakter also nicht angreifen, so hat er mehrere Möglichkeiten, wie z.B. Flucht, Kämpfender Rückzug oder andere, die Spielern und Spielleitern überlassen sind (Einschüchternproben...., vielleicht glauben sie's ja, und ähnliches).

Kampf mehrere gegen mehrere

In allen normalen Fällen kann man die Partei, in der die meisten Kämpfer sind, auf die Partei mit der kleineren Anzahl Kämpfer verteilen, so daß wieder die Regeln des Kampfes einer gegen mehrere (s.o.) angewendet werden können. Solche Aufteilungen sollten immer nach dem Willen der größeren Gruppe vorgenommen werden. Eventuelle Veränderungen können im Kampf herbeigeführt werden (siehe unten).

Beispiel: Trantor, ein erfahrener Schwertkämpfer, und Gloron, ein Zwergenkrieger, müssen sich gegen fünf Orks zur Wehr setzen. Zwei der Orks entscheiden sich, Gloron anzugreifen, die anderen drei kämpfen gegen Trantor. Nun wird nach den oben beschriebenen Regeln verfahren: Die Spieler und der Spielleiter würfeln Kampfkoordinierungsproben für ihre Charaktere, ....

Platzbeschränkung und Bewegung

Bei diesen Einteilungen ist zu beachten, daß ein einzelner Kämpfer von maximal vier Gegnern mit normalen Nahkampfwaffen, wie z.B. Schwertern und Äxten, angegriffen werden kann. Er kann von höchstens drei Gegnern mit zweihändigen Waffen angegriffen werden. Haben die Gegner Stangenwaffen, wie z.B. Speere, können den einzelnen bis zu sechs Gegner angreifen. Tatsächlich angreifen können dann die Gegner mit den je Gruppe höchsten Probenergebnissen in Kampfkoordinierung.

Andersherum kann ein einzelner Angreifer nur die Gegner bekämpfen, die ihn gerade angegriffen haben.

Änderung der Aufteilung

Wenn die einzelnen Kämpfer angreifen können, haben sie die Möglichkeit, die vorher bestimmten Einteilungen zu beeinflussen: