Waffenloser Kampf

Der waffenlose Kampf umfaßt alles, was man sich im normalen Kampfgeschehen oder während einer Kneipenschlägerei an Kampftechnik ohne Waffen vorstellen kann. Vom Boxen, Treten, Anspringen und Umwerfen bis zum Beißen sollte hier alles vertreten sein. Auch ausgefeiltere Kampftechniken, wie ,,fernöstliche`` Kampfarten, werden hier behandelt.

Die Begriffe und der Ablauf im waffenlosen Nahkampf sind dieselben, wie beim bewaffneten Nahkampf, allerdings gibt es Unterschiede, wenn Bewaffnete auf Unbewaffnete treffen (s.u.).

Die Werte wie Attacke etc. die auch für den waffenlosen Nahkampf wichtig sind, werden wie beim bewaffneten Nahkampf errechnet, nur daß hier die Grundähigkeit Waffenloser Nahkampf ist und die Kampfart die Spezialisierung angibt.

Boxen

Jeder kann sich unter Boxen etwas vorstellen. Dieser Kampfstil bezieht hier natürlich auch das Kämpfen in einem Ring ein. Allerdings wird man öfter eine Boxenattacke als Gegenattacke in einem normalen Kampf finden. Der Boxkampf funktioniert genauso, wie der bewaffnete Nahkampf, nur daß man mit Boxen auschließlich waffenlose Gegner parieren kann. Beim Kampf gegen einen bewaffneten Gegner kann man nur mit Ausweichen einem Treffer entgehen.

Treten

Auch Treten funktioniert genau wie bewaffneter Nahkampf. Allerdings kann man generell mit Treten nur getretene Attacken parieren, ansonsten muß man ausweichen.

Kopfstoßen und Beißen

Diese beiden Attackeformen werden auch wie bewaffneter Nahkampf geregelt, nur daß mit diesen keine Parade möglich ist.

Ringen

Der Ringkampf und alle Arten von Handgemenge sind in zwei verschiedene Handlungsarten unterteilt: Greifen/Halten und Werfen.

Beispiel: Ein Angreifer will eine andere Person würgen. Beide Kämpfer sind unbewaffnet und stehen sich gegenüber. Der Angreifer würfelt eine Greifenattacke auf den Hals des Verteidigers mit maximalen Attacke-Festwert. Der Verteidiger scheitert beim Versuch die Greifenattacke zu parieren und die Attacke war gut genug, um den Hals zu treffen. In der nächsten Sekunde drückt der Angreifer dem Verteidiger den Hals mit einer Haltenattacke zu. Der Verteidiger mildert die Verletzung durch eine Parade und versucht gleichzeitig eine Boxengegenattacke in den Bauch des Angreifers.

Viele Situationen im Ringkampf müssen durch Rollenspielen und Improvisieren geregelt werden. Andere Anwendungsgebiete sind durchaus denkbar. Z.B. kann ein Charakter, der einen Gegner aus erhöhter Position anspringen und damit vom Pferd reißen will, nach seiner Springenprobe eine Attacke auf Greifen durchführen. Gelingt diese, so kann er durch Werfen versuchen, so auf dem Gegner zu landen, daß er selbst nichts vom Sturz abbekommt.

Samui

Es gibt heute viele verschiedene sogenannte Kampfsportarten. Da es sehr schwer ist, die große Vielfalt dieser in einfache, passende und spielbare Regeln zu fassen, beschränken sich die folgenden Regeln auf die Spezialisierung Samui, stellvertretend für alle Techniken. Prinzipiell stellen alle diese Techniken eine Verfeinerung grundlegenderer Kampfarten, wie etwa Boxen, dar. Dementsprechend ist Samui eine Spezialisierung der Grundfähigkeit Waffenloser Nahkampf und wirkt gemeinsam mit anderen Spezialisierungen, wie Boxen. Ein Samuikämpfer lernt die Spezialisierung Boxen und gleichzeitig mit der Spezialisierung Samui, Körperbewegung und Kampfweise besser darauf abzustimmen. Samui läßt sich mit allen anderen Arten des waffenlosen Kampfes kombinieren, also auch mit Ringen, Kopfstoßen und, wenn es sein muß, auch mit Beißen. Heute bekannte Kampfsportarten sind z.B. Samui+Ringen (Judo oder Ai-Kido), Samui+Boxen+Treten (Karate oder Taek-won-Do).

Ein Samuikämpfer lernt die Grundfähigkeit waffenloser Nahkampf, die Spezialisierung Samui und dazu andere Spezialisierungen von waffenlosem Nahkampf. Sein Attackewert berechnet sich jeweils nach der Kampftechnik, die er einsetzt, mit Waffenloser Nahkampf, der Spezialisierung Samui und der passenden Spezialisierung.

Beispiel: Ein Charakter mit den Fähigkeitswerten waffenloser Nahkampf 1000, Samui 400, Boxen 500 und Treten -100, rechnet seine Attacke für Samui-Boxen mit dem Fähigkeitswert 1000+400+500=1900 aus, für Samui-Treten mit dem Fähigkeitswert 1000+400-100=1300.

Das Samuikämpfen erfordert eine hohe Beweglichkeit. Deswegen zählen alle Abzüge, die durch Rüstung entstehen, also AT/PA- und Probenabzug, doppelt, solange ein Samuikämpfer wirklich Samui kämpft. Da ein Samuikämpfer mit Boxen oder Treten natürlich genausowenig wie ein Boxer einen Bewaffneten abwehren kann, muß auch er mit Ausweichen einem Treffer durch eine Waffe entgehen. Allerdings ist er durch seinen Kampfstil beweglicher. Er darf seinen Fähigkeitswert Samui zu seinem Ausweichenfähigkeitswert zählen, um seine Ausweichenparade zu berechnen.

Bewaffnete gegen Waffenlose

Versucht ein Waffenloser einen Angriff auf einen Bewaffneten, kann dieser die Attacke ganz normal parieren. Durch die Parade mit der Waffe kann der Angreifer verletzt werden. Deshalb gilt die Parade gleichzeitig als Attacke auf das entsprechende Körperteil des Angreifers mit der halben Paradeschwere als Attackeschwere. Zusätzlich stehen dem Verteidiger alle anderen Möglichkeiten des Kampfs, wie z.B. Gegenattacken, offen.

Greift der Bewaffnete den Waffenlosen an, kann der nur ausweichen. Es wäre für den Waffenlosen ratsam, eine Gegenattacke zu versuchen.

Sokiamo

Unter den waffenlosen Kampfarten eignet sich besonders Samui zum Kombinieren mit dem bewaffneten Nahkampf. Boxen und andere einfache waffenlose Kampftechniken werden normalerweise nur als Gegenattacken oder in besonderen Situationen im bewaffneten Nahkampf verwendet. Samui hingegen ist von vorneherein so ausgelegt, daß es zu einer effektiven bewaffneten Nahkampfart ausgebaut werden kann. So ähnlich wie Samui für alle Kampfsportarten steht, steht Sokiamo für die entsprechenden bewaffneten Kampfarten.

Ein Sokimaokämpfer kämpft mit der Waffe praktisch genauso wie ein Samuikämpfer waffenlos, deshalb sind die Vor- und Nachteile beider Kampfarten sehr ähnlich. Der Attackewert eines Sokiamokämpfers berechnet sich wie die normale Attacke mit einer Waffe, nur daß zusätzlich zum Grundfähigkeitswert und der Spezialisierung noch die Sokiamospezialisierung gezählt wird. Auch ein Sokiamokämpfer wird durch Rüstung behindert, und so gilt auch hier: Alle Rüstungsabzüge zählen doppelt, solange der Charakter Sokiamo kämpft.

Für Sokiamo darf keine Meisterschaft erlernt werden.