Ausrüstungsgegenstände

Egal, ob eine Spielgruppe eine eigene oder eine adaptierte Welt zum Spielen benutzt, die Ausarbeitung von Ausrüstungsgegenständen mit Gewichten und Preisen stellt eine enorme Arbeit dar. Zusätzlich kommt noch hinzu, daß Ausrüstungsgegenstände relativ unabhängig von der Art der Welt sind. Hier folgen deshalb einige Tabellen mit Gegenständen, die sowohl zueinander passen und für die meisten Fantasy-Welten zu verwenden sind, als auch als Basis für Ausrüstungsgegenstände anderer Epochen dienen können.

Ausführliche Tabellen und Beschreibungen von Ausrüstungsgegenständen, Nahrungsmitteln, Waffen und Rüstungen befinden sich im Abschnitt Ausrüstung, Fantasy.

Einkommen, Steuern und Jahresbedarf

Um ein Gefühl für die Preise der Ausrüstungsgegenstände zu erhalten, ist es hilfreich, zu wissen, was ein ,,durchschnittlicher Bewohner`` einer Fantasy-Welt verdient und im täglichen Leben wieder ausgibt. Alle Preise und Löhne gelten für Normalbedingungen. In bestimmten Krisenzeiten, wie etwa während eines Krieges oder einer Belagerung, ändern sich diese Werte natürlich.

Ein/e Knecht/Magd verdient im Durchschnitt 1 Goldstück im Jahr, bei freier Kost und Unterkunft im Haus des Bauern. Dafür kann er/sie sich Dinge des täglichen Bedarfs und Kleidung für das ganze Jahr kaufen und einmal in der Woche in der Taverne einen schönen Abend verbringen. Je nach Lebensstil kann er/sie sogar ein bis zwei Silberstücke im Jahr zurückbehalten.

Ein Tagelöhner verdient pro Tag 2-3 Bronzestücke. Dies reicht, über das ganze Jahr gesehen, gerade so zur täglichen Ernährung und für die nötigsten Dinge.

Ein eigenständiger Bauer hat über das Jahr verteilt Einkünfte in Höhe von etwa 20 Goldstücken, wovon er seine Angestellten bezahlen muß und den Hof unterhält. Ihm und seiner Familie bleiben gegen Jahresende noch ca. 5 Goldstücke, wovon er wiederum 1 G Steuern an den jeweiligen Landesherrn abgibt. Die Ernte reicht meist aus, um Vorräte für das nächste Jahr anzulegen.

Ein Lehnsbauer hat ein im Vergleich zum Besitz des eigenständigen Bauern kleines Stück Land gepachtet und in der Regel kein Vieh, außer vielleicht Hühner. Seine Einkünfte sind daher mit 8-10 Goldstücken niedriger und er muß den ,,Zehnten`` Teil davon an seinen Lehnsherrn entrichten. Außerdem muß ein Lehnsbauer für seinen Lehnsherrn Dienste an dessen Gütern verrichten und im Kriegsfall für ihn kämpfen. Normalerweise bleibt als Reingewinn am Jahresende ungefähr ein Goldstück für den abhängigen Bauern und seine Familie übrig.

Ein Soldat in einem stehenden Heer verdient im Jahr ungefähr 4 Goldstücke bei Unterkunft in einer Barracke und Verpflegung. Für Uniform und die Instandhaltung der Waffen ist er allerdings selbst verantwortlich. Ihn erwartet eine Abschlußprämie eventl. auch in Form von Land nach einer gewissen Dienstzeit, z.B. 20 Jahre.

Ein normaler Söldner bekommt für einen Feldzug ein Goldstück bei freier Verpflegung. Deswegen müssen Söldner meist weit reisen, weil sie nur dort Geld verdienen können, wo gekämpft wird.

Stadtwachen verdienen ca. 6 Goldstücke im Jahr. Ihnen wird eine Unterkunft in Baracken, falls sie verheiratet sind vielleicht sogar eine kleine Wohnung, zur Verfügung gestellt. Bei ihrer Entlassung erhalten sie eine Abfindung.

Ein normaler Handwerker in der Stadt mit einer eigenen Werkstatt erarbeitet sich im Jahr ein Bruttoeinkommen von ca. 30 Goldstücken. Davon gehen Steuern, die Unterhaltung seines Hauses und der Lohn von Angestellten ab. Übrig bleiben ihm am Jahresende noch ungefähr 10 Goldstücke.

Ein Krämer mit eigenem Laden hat ein Jahreseinkommen von ca. 15 Goldstücken. Der Wert seiner Handelsgüter ist in diesem Betrag nicht enthalten.

Das Einkommen von größeren Händlern, Handelsfamilien oder gar -häusern läßt sich nicht genauer angeben. Doch liegt es wahrscheinlich weit über diesem Wert.

Interessant zum Spielen in einer Fantasy-Welt ist vielleicht noch die Bezahlung einer Karavanenwache, also der Begleiter einer Handelskaravane. Solch ein Wächter verdient pro Tag 1-5 Kupferstücke, je nachdem wie hoch man seine Fähigkeiten einschätzt. Er muß seine Ausrüstung selber stellen und bekommt freie Verpflegung für die Dauer der Reise.

Zum Schluß noch eine kurze Einschätzung des wohl ältesten Gewerbes der Menschheitsgeschichte. Eine Dame oder ein Herr mit Zimmer verdient wohl 2-5 Kupferstücke pro Nacht. Während diejenigen, die sich in Kneipen oder auf der Straße verdingen, im Preis unter einem Kupferstück liegen.

Andere Güter

Neben Rüstungen und Waffen sind natürlich auch andere Güter im Leben eines Abenteurers, wie Seile, Hacken, aber auch Lebensmittel von Bedeutung. An dieser Stelle wird ein kleiner Ausschnitt von erwerbbaren Dingen angeführt. Natürlich gibt es auf Märkten noch unzählige andere Dinge, die man käuflich erwerben kann. Oft sind die hier aufgezählten Dinge nur in bestimmten Orten oder Gebieten zu finden (Ein maßgefertigter Anzug ist wohl nur in einer Stadt zu bekommen). Auch sind die Preise je nach Gebiet verschieden. In einer Hafenstadt sind viele Dinge, bedingt durch die guten Handelsbeziehungen, billiger als an anderen Orten zu erwerben. Die Preise sind in G Goldstücken, S Silberstücken, K Kupferstücken, B Bronze- und E Eisenstücken angegeben. Hier ist ein Goldstück die größte Währungseinheit. Die folgenden Tabellen sollten je nachdem gewichtet werden. 1 Goldstück entspricht 10 Silberstücken, 1 Silberstück 10 Kupferstücken, 1 Kupferstück 10 Bronzestücken und 1 Bronzestück 10 Eisenstücken. Ein Goldstück hat also den Wert von 10000 Eisenstücken.